Sensibilisierung der tamilischen Gemeinschaft

Alkoholmissbrauch ist in der tamilischen Gemeinschaft ein weit verbreitetes Problem. Oft ist dieser Missbrauch verbunden mit Gewalt in der Familie. Das Projekt „Stopp! Sucht und Gewalt“ nahm seinen Anfang bereits im Jahr 2013. Nach der Projektlancierung und der Erstellung von Informationsmaterial wurden ab 2014 bis 2016 in den Kantonen Aargau, Baselland, Basel-Stadt und Solothurn Hausbesuche durchgeführt. Die Durchführung von Hausbesuchen als Methode hat sich als ideal erwiesen, da TamilInnen über ihre Probleme am ehesten in persönlichem Rahmen und nicht in der Öffentlichkeit über ihre Probleme zu den Themen Sucht und Gewalt sprechen; diese Themen sind mit einem Tabu belastet.

Während den Hausbesuchen wurden Tamilinnen und Tamilen für die Entstehungs- und Wirkungszusammenhänge von Alkoholsucht und häuslicher Gewalt sensibilisiert, Informationen zu Hilfsmöglichkeiten angeboten sowie umfassende Informationsmaterialien abgegeben. Nach erfolgreichem Abschluss und der zu erwartenden Nachhaltigkeit des Projektes „Stopp! Sucht und Gewalt“, hat sich die Trägerschaft dazu entschieden das Projekt zu modifizieren und für drei Jahre regulär weiterzuführen.

Da bei rund einem Drittel der im Pilotprojekt durchgeführten Hausbesuche darauf aufmerksam gemacht wurde, dass Generationenkonflikte oft zentraler sind als Ehepartner/innenkonflikte, soll während den künftigen Hausbesuchen vermehrt auf diese Thematik eingegangen werden. Dadurch soll einerseits häuslicher Gewalt an Kindern und Jugendlichen vorgebeugt werden. Andererseits soll den Betroffenen im Fall bereits bestehender häuslicher Gewalt aufgezeigt werden, an welche Stellen sie sich bei Missbrauch wenden können. Niederschwellig soll dies dazu beitragen, dass tamilische Kinder und Jugendliche anders als ihre Bezugspersonen nicht zu Alkohol und Gewalt greifen um Konflikte zu lösen.